Ich & die Digitalisierung

Der nachfolgende Text entstand schon vor längerer Zeit. Und er stimmt für mich immer noch, nur nicht mehr in dieser Absolutheit.

 

Im Moment ist meine Schule geschlossen und wir sind voll im Fernunterricht.

 

Genau in dieser Zeit hat eine neue Kollegin bei uns angefangen. Ich hatte die Aufgabe, sie in Teams und das Thema Videokonferenzen einzuarbeiten. So dass sie, als völliger Neuling, eine gewisse Sicherheit bekommt. Das rein technische ist ja gut zu erklären, da die meisten Programme im Grunde die gleichen Möglichkeiten bieten. Anrufen, Auflegen, Kamera an/aus, Ton an/aus, Bildschirm teilen. Was aber gar nicht schnell beantwortet ist, wie mache ich mit diesen Klicks Unterricht.

 

- Wie komme ich in Beziehung mit den Lernenden (gerade als neue Lehrperson mitten im Semester)?

- Wie finde ich meine Rolle, ohne direkten physischen Kontakt?

- Wie gestalte ich Regeln in einem Unterrichtssetting, dass ich selber noch nie erlebt habe?

- Wie gehe ich um, mit den vielfältigen digitalen Möglichkeiten, die ich von der Schule aus nutzen könnte?

 

Hier eine gute Unterstützung zu bekommen ist entscheidend, ob die neue Lehrperson im Beruf und an der Schule bleibt.

 

 

Ursprungstext:

Wenn man sich mit dem Thema Digitalisierung im Unterricht auseinandersetzt, eröffnet sich ein Universum an Möglichkeiten.

Dieses Universum hat eine unheimliche Sogwirkung und es braucht viel Disziplin, damit man sich nicht darin verliert.

 

Ich erlebe oft, dass neue Kollegen sehr gestresst sind von den digitalen Möglichkeiten und von Kolleginnen und Kollegen, die die Digitalisierung in der Schule vorantreiben.

 

Sie erleben ein Dilemma. Sie sind auf der einen Seite fasziniert was alles möglich ist und auf der anderen Seite sind sie so mit ihrem neuen Beruf beschäftigt, dass alles andere zur Belastung wird.

 

Eigentlich ist die Lösung hier ganz einfach:

 

Erst wenn ich sicher in meinem neuen Beruf bin, kann ich mich intensiver mit der Digitalisierung auseinandersetzten.

Alle vorangegangenen Themen (Rolle, Regeln, Kursraum, Energie, Prüfungen) haben auf jeden Fall Priorität.

 

Denn es gilt:

 

There is no App for pedagogy!

 

Tweet von Kurt Söser
Tweet von Kurt Söser

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Kommentare: 1
  • #1

    Katarina (Montag, 23 September 2019 13:42)

    Ich bin absolut einverstanden! Erst muss man andere Bereiche "beherrschen", bevor man sich hier ohne Überforderung einbringen kann.