Noten? Ja, klar!?

 

„Ich war heute der Erste auf dem Schulhof!“

 

„Welche Note hätte ich für meinen Vortrag bekommen?“

 

„Bekommen wir die Noten gleich nach der mündlichen Prüfung?“

 

„Können Sie mir sagen, was noch fehlt, damit das Skript richtig gut wird?“

 

Eine geballte Ladung von Ranglistendenken in den Tagen vor Ostern. Geäußert vom 6-jähringen bis zur Endvierzigerin.

 

Warum ist uns dieses Ordnungssystem so wichtig? Weshalb versuchen wir in Schulen immer wieder dieses mit verschiedenen einfachen oder komplizierten Methoden zu umgehen?

 

Eines der schlagkräftigsten Argumente gegen Noten ist:

 

Die Note ist nur eine Momentaufnahme und sagt nichts über die allgemeine Leistung der Person aus. Dem stimme ich voll und ganz zu. Natürlich sagt ein Bericht viel mehr über die Person und die erbrachten Leistungen aus. In der Praxis werden die Berichte jedoch möglichst so formuliert, dass eine Note daraus abgeleitet werden kann. Und nach all der Mühe, bei Abgabe des Berichts, kommt sofort diese eine Frage:

 

Was wäre dies als Note? Ein Dilemma…

 

In einem Artikel von Anne M. Schüller (Managementdenker, Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestseller-Autorin), fand ich einige interessante Denkansätze zur sogenannten Generation Y.

 

Diese Generation und ich denke auch andere sind geradezu süchtig nach Rückmeldungen. Egal ob soziale Medien oder Online- Spiele, es gibt immer sofort eine Reaktion auf Postings oder Spielzüge. Erreichte Level und Likes zeigen innert kürzester Zeit, wo man sich einzuordnen hat.

 

Die junge Generation erwartet nun das Gleiche von ihrer Umgebung, (Schule, Arbeitsplatz): Sogenannte instant gratification. „Ich will meinen Punktestand wissen, und zwar gleich!“ Gut, befriedigend, ausreichend, ungenügend oder 2,3,4,5 oder A, B, C, D. Völlig egal! So tastet sich diese Generation voran.

 

Scheitern heißt auch lernen, wieder aufzustehen und besser zu werden. Wie aus den Computerspielen gewohnt, tauscht man sich über die gemachten Fehler in der Community aus. Damit man mit dem folgenden Versuch das nächste Level erreicht.

 

Daraus lässt sich schließen, dass diese Generation sehr gut mit klaren Rangordnungen umgehen kann. Sie sind froh über klare Rückmeldungen um Halt zu finden in der Unendlichkeit der Möglichkeiten.

 

Vielleicht sind nicht die Noten oder die Platzierungen das Problem, sondern der Umgang damit.

 

Für mich ist hier das Zitat von Roland Peter (Leiter Beratungsstelle Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern) unerlässlich:

 

Häufige und kurze“ Rückmeldungen an Jugendliche- und ich füge noch die Erwachsenen dazu-, geben Sicherheit auf dem richtigen Weg zu sein. Diese Gespräche erlauben als Steuerungsinstrument eine schnelle Justierung und geben der Person einen umfassenden Blick auf die eigene Leistung und auf das eigene Verhalten.

 

 

Link zum zitierten Artikel:

Unternehmer.de Feedback & Scheitern

 

Link zum Buch:

https://www.amazon.de/Touch-Point-Sieg-Kommunikation-Transformation

 

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